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Gründerpotenziale erkennen

Start-up Team – mögen Gründer und Investoren naturgegeben unterschiedlich sein, so sind sie doch durch eine Frage vereint: Wie wird eine Unternehmensgründung erfolgreich? Die Antworten auf diese Frage sind dann wieder ganz unterschiedlich: „Es kommt auf die Idee an!“, „Nein, nur der Gründer macht den Unterschied.“, „Idee und Gründer müssen das perfekte Package bilden.“, „Der Markt entscheidet über Erfolg oder Misserfolg“. Ja was denn nun? „Wenn man nur die Erfolgschancen einer Gründung prognostizieren könnte“, seufzt da so mancher Geldgeber. Dieser Wunsch kann aber erfüllt werden, man muss nur genau analysieren.

Erfolg? Ist machbar! Und berechenbar! Wenn auch anders als oftmals gedacht…

Zu diesem Ergebnis kamen meine Recherchen, zehn Jahre eigene Gründungs- und Beratertätigkeit sowie die Lehren aus den Erfahrungen, Erfolgen und Misserfolgen der Gründerszene. Auf der Grundlage „Praxis und Wissen von Best practice-Gründern“ habe ich dann die „GründerDNA“ entwickelt.

Es ist und bleibt verwunderlich: Management-Literatur gibt es regalmeterweit, in Europa und in Übersee analysieren und erforschen Koryphäen die besten Management-Arten, übertragen Theorien in die Praxis und erfinden scheinbar das Rad immer wieder neu. Aber über Persönlichkeitsstrukturen erfolgreicher Gründer gibt es quasi nichts, und dies, obwohl den Erfolg oder Misserfolg eines Start-ups weitgehend die Köpfe ausmachen. Es ist schon skurril, dass bei deren Beurteilung oftmals nur das Bauchgefühl oder der Lebenslauf entscheiden und nicht eine professionelle Persönlichkeitsanalyse.

Vorhersagen für Erfolg müssen verlässlicher sein als Wetterprognosen

Vorab sei gesagt: Die Wahrscheinlichkeit des Scheiterns innerhalb der ersten drei Jahre der Gründung liegt bei 50 – 70%, die Scheiterungsquote bei Venture Capital Firmen und Privatinvestoren liegt oft noch höher. Union Square Ventures aus New York bringt es auf den Punkt: „33 Prozent der Investments verlieren das eingesetzte Kapital, 33 Prozent spielen die Investition wieder ein, 33 Prozent bringen einen 6,5-fachen Return ein“. Fazit: Die Traumverwirklichung vieler Gründer und genialer Köpfe ist mit einem enormen Risiko verbunden. Ja… wer hätte da nicht gerne mehr Sicherheit für sein Investment?

Am Anfang jeder Gründung muss die Frage stehen: „Können wir erfolgreich sein?“ Dieser Frage ordnen sich dann zahlreiche weitere unter – sei es die nach der Wahl des richtigen Geschäftsmodells, des Standorts, des Kundennutzens, des Timings, der Positionierung, der Differenzierung oder der Entscheidung für die richtigen Teamplayer. Wie in jeder mathematischen Aufgabe gibt es auch beim Gründen eine einfache Wahrheit: Je mehr Variable ich bewerten kann, umso genauer wird mein Ergebnis. Und meine Erfolgsaussicht. Und genau an diesem Punkt setzt eine Analyse an, die Erfolgspotential so klar wie möglich errechnen soll: Bei GRÜNDERPILOT hat man das beispielsweise gemacht, indem international, national und regional erfolgreiche Start-ups aus diversen Branchen über mehr als ein Jahr lang eingehend analysiert wurden – durch genaue Prüfung aller beteiligten Faktoren: Mensch, Idee, Geschäftsmodell, Umfeld… und so einiges mehr.

Persönlichkeit siegt über Fähigkeit

Das Ergebnis von Studien, Recherchen und Analysen erfolgreicher Start-ups ist so überraschend wie klar – und wird auch bestätigt durch Experteninterviews: Persönlichkeiten, nicht Fähigkeiten entscheiden in erster Linie über unternehmerischen Erfolg. Natürlich ist jeder Charakter einzigartig, und Start-ups unterscheiden sich je nach Markt, Zeitpunkt und Geschäftsmodell eklatant. Aber es gibt bestimmte Persönlichkeitsmerkmale, die bei erfolgreichen Gründern in ähnlicher Ausprägung vorhanden sind.

Anders formuliert: Jeder hat zwar die Chance, erfolgreicher Gründer zu werden, jedoch begünstigen bestimmte Persönlichkeitsmerkmale die Erfolgswahrscheinlichkeit enorm. Dieser Faktor verstärkt sich nochmals, wenn es um Gründer-Teams geht. So kann im Umkehrschluss die Erfolgswahrscheinlichkeit eines Gründers oder Gründer-Teams analysiert und im Vorfeld prognostiziert werden.

Es liegt alles in der DNA: Erfolgsfaktor Mensch – Misserfolgsfaktor Mensch

Grundlage der GründerDNA ist die Erkenntnis, dass jede Gründung mit den Persönlichkeiten steht oder fällt: Ein mittelmäßiges Team führt eine großartige Geschäftsidee nicht zwangsläufig zum Erfolg, hingegen kann ein Spitzen-Team ein mittelmäßiges Geschäftsmodell so umsetzen oder modifizieren, dass es erfolgreich wird. Darauf vertrauen mittlerweile auch große Fonds. Einer, der sich seit vielen Jahren auf Investments in Start-ups spezialisiert hat, stellt dar: „Wenn ein Unternehmen keinen Erfolg hat, so liegt es in mehr als 90% der Fälle an Ursachen im Team, nicht am Geschäftsmodell. Und bei diesen Ursachen liegt es oft nicht an mangelndem Wissen, sondern an Konflikten, verschiedenen Visionen des Unternehmens, hoher Stressbelastung und ähnlichen Punkten“.

Beschäftigt man sich mit diesem Phänomen, dann werden die Gründe für dieses Gefahrenpotential schnell klar – denn meistens werden Personalentscheidungen von Gründern immer noch auf der Basis von nur zwei Elementen getroffen: Lebenslauf und Bauchgefühl.

Ohne an dieser Stelle ausschweifend in neurologische Themen abzuschweifen:

Wissenschaftliche Studien der New Yorker Universität Princeton belegen, dass unser Unterbewusstsein in weniger als 100 Millisekunden einem uns unbekannten Gesicht bestimmte Charaktereigenschaften zuordnet und dies mit unserer Datenbank von persönlichen Erfahrungen, Stereotypen und Sympathie abgleicht – völlig automatisch. Unser Verstand sucht nachträglich nur noch nach Bestätigungshinweisen für unser unbewusstes Urteil, das Urteil selbst wird meist nicht revidiert. Und auf dieser Basis soll eine zukunftsweisende Entscheidung über einen Gründer getroffen werden? Ein sehr wackeliges Fundament… denn wie soll das Bauchgefühl allgemeine und emotionale Intelligenz – beides im Übrigen wichtig für unternehmerischen Erfolg – eines Menschen entschlüsseln? Richtig – gar nicht. Und schon wird die Personalentscheidung zum Glücksfall… oder eben Unglücksfall für das Start-up. Auch die weit verbreiteten Selbstauskunftstests greifen hier zu kurz. Deshalb hat GRÜNDERPILOT in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsakademie Hannover eine auf die Bedürfnisse von Start-ups angestimmte Online-Potenzialdiagnostik entwickelt, die zu ca. 60% Leistungswerte analysiert.

Es gilt also, bei Personalentscheidungen Variable auszuschalten – und das geht am besten durch Festlegen von Standards. Dazu gehört größtmögliche Übereinstimmung in den grundlegenden Zielen für das Unternehmen, in den persönlichen Werten, Motiven und Visionen. Stärken und Schwächen der Teammitglieder müssen sich hingegen ergänzen. Anders gesagt: Wer erfolgreich gründen möchte, braucht ein Team, in dem sich kreatives Denken und ein gesunder Pragmatismus vereinen, verbunden durch starke, gemeinsame Ziel- und Zweckorientierung und komplementär verteilte Kompetenzen. Entscheidend dabei ist nicht nur die Frage, ob die passenden Köpfe das richtige Businessmodell umsetzen, sondern auch, welches Umfeld und welche Arbeitsbedingungen das jeweilige Team zum erfolgreichen Arbeiten braucht und welche Mitarbeiter dazu dann in der Wachstumsphase bestmöglich passen. Nur so werden Teams zu Hochleistungsteams bei reduzierten Konflikten und mit geringen Reibungsverlusten.

Oft formiert sich ein Gründer-Team aus Schul- oder Studienfreunden. Obgleich es für die Gründer unausgesprochen klar zu sein scheint, dass alle in ein und dieselbe Richtung rennen, so ist dies erschreckend häufig tatsächlich nicht der Fall – von nicht optimal verteilten Kompetenzen und nicht übereinstimmenden Motiven ganz zu schweigen. Dass darin ein enormes Risiko begründet liegt, merken recht viele Gründer (zu) spät, wenn sich der gewünschte Erfolg nicht einstellt oder es zu Konflikten oder einer Misstrauenskultur kommt. Hand aufs Herz, wer hat das nicht schon selbst oder in seinem Umfeld erlebt und sich gewundert?

Es ist die passende Kombination von Persönlichkeitseigenschaften und die richtige Konstellation im Team, die erfolgsentscheidend sind. Grundlegend wichtige Gründermerkmale sind beispielsweise Leidenschaft, Zielorientiertheit, Kommunikationsfähigkeit, Mut (aber keine übertriebene Risikoneigung), Innovationsfähigkeit und Kreativität, Ziel- und Zweckorientierung. Das Vorhandensein von bestimmtem Know-how, z.B. betriebswirtschaftliche Kenntnisse, wirkt sich zwar positiv auf den unternehmerischen Erfolg aus, aber wichtiger ist, dass Gründer- und Unternehmerpersönlichkeiten Wissen innovativ verknüpfen und lösungsorientiert strukturieren. Hat man die Ziele, Visionen und Motive der Gründer und Gründer-Teams erkannt, ist eine der wesentlichsten Erfolgs-Grundlagen geschaffen.

Studien von Baron und Markman haben herausgefunden, dass folgende vier „kooperativ-personale“ Fähigkeiten bedeutend für unternehmerischen Erfolg sind:

  1. Genauigkeit und Differenziertheit in der Wahrnehmung von anderen Personen
  2. Gewinnendes Auftreten, das Eindruck hinterlässt
  3. Soziale Anpassungsfähigkeit und Flexibilität in der Ausgestaltung zwischenmenschlicher Kontakte
  4. Situationsangemessener Ausdruck sozial-emotionaler Befindlichkeiten

Der perfekte Team-Fit

Die Frage nach dem richtigen Team-Matching ist natürlich abhängig vom jeweiligen Businessmodell. Exemplarisch gehen wir hier von einer neuen E-Commerce-Site aus. Das Team besteht aus vier Personen. Als skizziertes Modell – ohne Klarheit über die spezifische Ausrichtung oder die genauen Anforderungen – könnte eine ideale Konstellation wie folgt aussehen:

Alle vier Personen sind sich in der Zielrichtung einig. Dies bedeutet, dass nicht der eine von einem schnellen Exit nach zwei Jahren träumt und der andere das Unternehmen seinen Kindern übergeben möchte. Die Frage nach der Unternehmenskultur, nach dem, wie man arbeiten und was man nach außen hin ausstrahlen möchte, ist zwischen allen Beteiligten einvernehmlich besprochen. Hilfreich ist an dieser Stelle auch, welchen Entscheidungsspielraum jeder Einzelne haben soll und welche Entscheidungen einvernehmlich getroffen werden müssen.

Die Motivation und die Motive sind im Gründer-Team recht ähnlich und bei der Aufgabengestaltung und Arbeitsverteilung berücksichtigt. Sind alle vier Gründer Team-Arbeiter, oder braucht einer mehr Freiraum für eigenständiges Arbeiten? Eignen sich alle vier Gründer für den Vertrieb oder mediale Auftritte, oder gibt es hier Personen, die das überfordert bzw. besonders gut können? Wird eine Kultur der offenen Kommunikation gelebt? Ist klar definiert, welche Art von Mitarbeitern – neben dem Know-how – zum Start-up passen?

Wurde die Aufgabenverteilung bewusst gewählt, oder mehr gewürfelt? Gibt es überhaupt klare Aufgabenverteilungen, oder gehen alle vier Beteiligten davon aus, dass alle alles machen und man jede Entscheidung im Konsens trifft? Wer führt im Alltag die Geschäfte? Wer ist als CEO bestimmt und lenkt die Geschicke des Unternehmens und trifft die vielen kleinen und großen Entscheidungen? Ist jeder Aufgabenbereich nur einmal besetzt; und wurde die Aufgabenverteilung auf Basis der Kompetenzen gewählt?

Eine E-Commerce-Plattform wie in diesem Beispiel könnte im Idealfall aus diesen Positionen samt Persönlichkeitsmerkmalen bestehen:

Marketing
Beispiele für Persönlichkeitsmerkmale: hohe Eigenmotivation, ausgeprägte Teamfähigkeit, kreatives Potenzial, spekulative Denkfähigkeit, starke Kommunikationsfähigkeiten und Überzeugungskraft, gutes Verhandlungsgeschick, strategisches Denken und Handeln, logisches Zahlendenken, Organisationsfähigkeit, Empathiefähigkeit…

Vertrieb
Beispiele für Persönlichkeitsmerkmale: hohe Arbeitsmotivation, starke Eigeninitiative, gute Teamfähigkeit (die erfolgreichsten Vertriebler haben wider Erwarten eine eher geringere Teamfähigkeit, ein Mindestmaß an Teamfähigkeit ist jedoch für einen Gründer im Team unerlässlich), strategisches Denken, hohe Kontaktfreude, Verhandlungsgeschick, herausragende Kommunikationsfähigkeiten, überzeugendes Auftreten, natürliche Autorität, ausgeprägter Ehrgeiz und hohe Wettbewerbsfähigkeit…

Finanzen
Beispiele für Persönlichkeitsmerkmale: Zahlen-Daten-Faktenorientierung, hoher Sinn für Organisation und Planung, logisches Zahlendenken, strategisches Denken, qualitatives Denken, Detailorientierung, Respekt für Regeln und Sitten, geistige Ausdauer, hohe Eigeninitiative, internale Kontrollüberzeugung, hohe Auffassungsgabe, geringe Beeinflussbarkeit, eingeschränkte Risikoneigung…

Programmierung
Beispiele für Persönlichkeitsmerkmale: hohes qualitatives Denken, strategisches Denken, logisches Zahlendenken, hohe Auffassungsgabe, geistige Ausdauer, Innovationsfähigkeit, stark ausgeprägte Ziel- / Zweckorientierung, internale Kontrollüberzeugung, gute Detailorientierung, logisches Zahlendenken, Sinn für Planung und Organisation…

Die für den CEO-Posten bestimmte Person sollte zudem neben einigen weiteren wesentlichen Eigenschaften z.B. eine ausgewogene Risikoneigung haben, Mut, Führungs- und Delegationsfähigkeiten, Entscheidungsstärke, Fokussierung, eine gewisse Zuhörfähigkeit und unternehmerisches Denken besitzen.

Auf die Liste, fertig los…

„Und wie kann nun der Wunsch nach planbarem Erfolg wahr werden?“ fragt an dieser Stelle sicherlich noch der ein oder andere Leser. Es ist einfacher und systematischer als gedacht: Erstellt man sich eine Liste mit Soll- und Ist-Punktzahlen nach dem Casting eines potentiellen Teammitglieds, so werden Lebenslauf und Bauchgefühl ganz schnell in den Hintergrund rücken bei der Entscheidungsfindung. Diese wird um so verlässlicher, je genauer man das Anforderungsprofil definiert und Kategorien auflistet. Arbeitsproben, mehrere Gespräche mit allen Teammitgliedern, vielleicht Probearbeitstage und vor allem Fragen zur Motivation und Zielsetzung geben erste Anhaltspunkte. Und wer sich selbst doch nicht bei diesen schwerwiegenden Entscheidungen vertrauen möchte, der kann sich spezialisierte Berater an die Seite holen. Diese haben nicht nur wissenschaftliche Tools, sondern auch Datenbanken, mit denen die Ergebnisse direkt abgeglichen werden können. So können recht objektive Ergebnisse auf empirischer Basis ermittelt werden.

Klingt hart, ist aber gut

Für manchen Gründungs-Romantiker mag diese kalte Gründer-Analyse hart klingen. Wo bleibt die Aura von Start-ups, wenn quasi alles am Setzkasten entsteht? Wo die Flexibilität, mit Bauchgefühl etwas zu entscheiden? Romantisch ist dieses Erfolgsmessungs- und Risikobegrenzungs-Tool nicht. Aber die Gründerszene ist schon lange nicht mehr ein „Spielplatz“ für Tüftler und verrückte Ideen, sondern ein wichtiger und immer größerer Finanz-Handelsplatz. Und da sind wir uns doch alle einig: Der Traum vom eigenen Unternehmen soll kein Albtraum werden. Großartige Ideen sollen auch verwirklicht werden, und unser Geld legen wir da an, wo eine reale Renditechance besteht. Wie schön, dass beim Start-up die Gründer und ihr Team es selbst in der Hand haben, den Erfolg zu gestalten und zu bestimmen.