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Ideen, Ablauf und Möglichkeiten um passiv Geld zu verdienen

Passives Einkommen ist ein Gegensatz oder eine gute Ergänzung zum aktiven Einkommen. Die wesentlichen Unterscheidungsmerkmale sind die Langfristigkeit und der nicht direkt zurechenbare zeitliche Aufwand. Allein in den USA gibt es 38 Millionen Haushalte, die mit einem jährlichen Gesamtumsatz von 427 Milliarden US-Dollar ein Business zuhause betreiben. Statistiken zufolge machen 20 Prozent von diesen einen Jahresumsatz zwischen 100.000 und 500.000 USD. Entgegen der Startup-Scheiterungsquote sind immerhin noch durchschnittlich 70 Prozent von diesen Business-Betreibern nach 3 Jahren erfolgreich.

Ein guter Grund also, über Möglichkeiten nachzudenken, passives Einkommen nebenbei von zuhause aus zu generieren. So kannst Du… 

  • Deine monatlichen Einnahmen erhöhen,
  • zur Absicherung Deiner Selbstständigkeit zusätzliche Einnahmen generieren,
  • Dein Haupt-Business langsam wachsen lassen und wichtige Erfahrungen und Know-how sammeln,
  • mehrere Ideen ausprobieren.

Wenn ich mit Gründern spreche, höre ich oft: „Das umzusetzen kostet viel Geld. Ich muss erst einmal einen Investor finden“. Nach meiner Erfahrung kannst Du in den meisten Fällen – insbesondere beim passiven Einkommen – ohne Fremdkapital mit einem Minimum Viable Product (MVP) oder Minimum Viable Service (MVS) loslegen und den Proof of Concept erbringen. 

Einen weiteren limitierenden Glaubenssatz höre ich häufig von Gründern: „Die Idee gibt es doch schon“. Richtig ist, dass eine reine Copy-Paste-Mentalität, die zu vielen Mee-Too-Produkten führt, wenig erfolgversprechend ist. Aber wir sollten uns in Anbetracht der globalen Märkte von der Idee verabschieden, das Rad immer neu erfinden zu wollen. Vorhandene Angebote zu verbessern, zu innovieren und weiter zu entwickeln, ist ein Geschäftsmodell, das sich erfolgreich am Markt durchsetzen lässt. Aber Vorsicht: Eine reine Positionierung über den Preis ist insbesondere als Startup schwierig bis unmöglich durchzuhalten, es sei denn, Du hast einen Weg gefunden, Deine Kosten (z.B. Produktion oder Logistik) drastisch zu reduzieren. Dies gilt insbesondere für passives Einkommen.

Du solltest die auf dem Markt vorhandenen Angebote in zweierlei Hinsicht unter die Lupe nehmen:

1. Grad des Erfolgs

2. Verbesserungspotenziale

Erfolgskriterien für passives Einkommen

  1. Marktfähigkeit – gibt es einen ausreichend großen Markt für Deine Idee?
  2. Alleinstellungsmerkmal USP (Unique Selling Proposition) – kannst Du Probleme einer klar definierten Zielgruppe lösen?
  3. Rentabilität – lässt sich mit Deinem Angebot Geld verdienen?
  4. Kosten – kannst Du diese aus eigenen Mitteln tragen und das Risiko begrenzen?
  5. Geschwindigkeit – kannst Du mit Deiner Idee schnell auf den Markt gehen (Time-to-Market)?

Marktanalyse, Wettbewerbsanalyse, Zielgruppenanalyse

Um sich ein passives Einkommen aufzubauen, gehört auch eine gute Markt- und Wettbewerbsanalyse. Den potenziellen Wettbewerb sowie den Markt und Deine Zielgruppe gezielt zu analysieren, ist gar nicht so schwierig. Es gibt zahlreiche Tools, die Dir dabei helfen können, eine fundierte Markt- und Wettbewerbsanalyse durchzuführen. Nutze bei den Anbietern, die ich Dir hier aufliste, jeweils die kostenfreie Basis-Version. Diese reicht meist aus, um Dir die notwendigen Informationen zu liefern.

Marktanalyse

https://trends.google.de/trends

https://ads.google.com/intl/de_de/home/tools/keyword-planner

https://www.amazon.de/gp/bestsellers

Wettbewerbsanalyse

https://www.spyfu.com

https://www.similarweb.com

https://www.adbeat.com

https://www.alexa.com/siteinfo

https://www.facebook.com/ads/library

Zielgruppenanalyse

Bestimmende Faktoren einer professionellen Zielgruppenanalyse sind z.B. B2B oder B2C, Wohnort, Geschlecht, Alter, Familienstand, Nationalität, Religion, Bildung, Berufsgruppe, Kaufmotiv, Bedürfnisse und Probleme einer bestimmten Zielgruppe, Kauffrequenz, Verkaufsort (Point of Sale), Mediennutzung, Mobilitätsverhalten etc.

Wirklich empfehlenswert ist das kostenfreie Tool „Audience Insights“, das Du im Facebook Business Manager durchführen kannst. Auch mit Twitter Audience Insights kannst Du wertvolle Hinweise kostenfrei gewinnen.

Du kannst auch die Kennzahlen Deiner Zielgruppe ermitteln. Ein Beispiel: Deine Leidenschaft sind Hunde und Du hast die Zielgruppe “Labrador-Besitzer” für dein passives Einkommen definiert. Errechne nun die Basiskosten dieser Zielgruppe:
650 EUR Anschaffungskosten
Jährliche Kosten 1.000 EUR
Lebenserwartung Ø 15 Jahre[€650 + (€1,000*15)] = €15.650

Nun kannst Du mit der sog. TAM-Formel (Total Available Market) das Potenzial Deines Produkts/Angebots zu errechnen:

(Anzahl der verfügbaren Kunden) x (Wert jedes Kunden) = TAM

Passives Einkommen durch physische Produkte

Zugegeben, der Gedanke, sich beim passiv Geld verdienen auf physische Produkte zu konzentrieren, erscheint wenig intuitiv. Dennoch bieten sich hier mehr Möglichkeiten, als man vorab glaubt.

Die Amazon Beststeller Liste wird stündlich aktualisiert und zeigt die erfolgreichsten Produkte je Produktkategorie an. Hier kannst Du den Grad des Erfolgs, sprich die Kundennachfrage und das Marktvolumen, erkennen. Du kannst die Top-Anbieter genauer unter die Lupe nehmen. Allem voran stehen hier die negativen Kundenrezensionen. Schau Dir an, ob es bei diesem Erfolgsprodukt gravierende Mängel gibt, die die Kunden immer wieder beanstanden. Dann formuliere Ansatzpunkte, wie Du dieses Produkt verbessern kannst. Gelingt es Dir, wichtige Kundenbedürfnisse zu erfüllen, die Dein Wettbewerb aktuell (negative Kundenrezensionen) nicht erfüllt, hast Du aus dem Stand einen entscheidenden Wettbewerbsvorteil.

Nahezu jedes Produkt von Amazon findest Du auf alibaba.com und kannst dort die entsprechenden Hersteller finden und Kontakt zu diesen aufnehmen. Entscheidende Kriterien für eine erfolgreiche Verhandlung sind:

  • Du brauchst eine professionelle Business E-Mail-Adresse, da die großen Hersteller ansonsten meist nicht antworten
  • Du musst auf Qualität, Seriosität und Klassifizierung der Hersteller achten
  • entscheidend ist, dass die Mindestabnahmemenge nicht zu hoch ist
  • achte darauf, dass es sich nicht um einen Großhändler handelt, da solche Trading Companys Dich im Einkauf ca. 20 Prozent mehr kosten

Hast Du ein Produkt ausfindig gemacht, das sich großer Nachfrage und Beliebtheit erfreut, kannst Du also dank alibaba.com in wenigen Schritten ebenfalls zum Verkäufer dieser Produkte werden. Liest Du aufmerksam die negativen Rezensionen auf amazon, kannst Du wertvolle Hinweise für Produktverbesserungen und Innovationen finden. Diese Hersteller-Klassifizierungen auf alibaba.com geben dazu wichtige Hinweise:

OEM – Dein Logo wird auf Produkt und Verpackung gedruckt

ODM – Design und Spezifikationen können geändert werden

Passives Einkommen über Alibaba – noch ein paar wichtige Hinweise:

  • fordere immer vorab Produktmuster an zwecks Prüfung der Qualität
  • begrenze bei Deiner ersten Bestellung das Mengenvolumen, um so die tatsächliche Qualität der Herstellung beurteilen zu können
  • zahle nie den vollen Herstellerpreis vorab. Eine Vorauszahlung von 30 Prozent hat sich als Branchenstandard durchgesetzt
  • zahle nicht über Western Union, da es hierüber keine Refund Policy gibt
  • schließe nicht außerhalb von Alibaba einen Vertrag ab, vor allem dann nicht, wenn Du den Hersteller noch nicht gut kennst
  • nutze Zusatzleistungen von Alibaba, z.B. Qualitätskontrolle vor Ort oder Versicherung

Um mit physischen Produkten passives Einkommen generieren zu können, ist eine saubere Kalkulation sinnvoll. Vorab eine grobe Faustformel: Dein Verkaufspreis sollte mindestens doppelt so hoch sein wie Dein Einkaufpreis, um auch die Kosten Transport, Lagerung, Fulfillment, Marketing usw. zu decken. Je nach Land, aus dem Du Deine Ware importierst, variieren die Gebühren für Versand, Zoll und Steuern, abhängig von Produktart, Größe, Gewicht erheblich. 

Informationen bieten Dir sogenannte Import-Kalkulatoren, die Du über Google finden kannst. Erste Informationen findest du auch hier: https://www.zoll.de/DE/Privatpersonen/Reisen/Rueckkehr-aus-einem-Nicht-EU-Staat/Zoll-und-Steuern/Ueberschreiten-Reisefreimengen/beispiele_zollsaetze.html

Ca. 82 Prozent der Verkäufe auf amazon erfolgen durch die „Buy Box“. Dies ist der Bereich rechts auf der Produktseite, der den Button „Jetzt kaufen“ enthält. Hierfür kannst Du Dich als Anbieter nicht bewerben; denn amazon entscheidet selbst, bei welchem Anbieter der Kunden den gewünschten Artikel kauft. Die Entscheidungskriterien sind: kostenfreier Versand, Kundenzufriedenheit, durchschnittliche Antwortzeit etc. Du siehst also, es ist enorm wichtig, positive Kundenbewertungen als Händler zu erhalten.

Richtig guter Kundensupport ist mehr denn je von ganz entscheidender Bedeutung für Deinen Erfolg. Customer Support Tools gibt es viele, empfehlenswert finde ich diese beiden Anbieter:

https://freshdesk.com/de

https://www.zendesk.de

Ein Tool, das Dir beim erfolgreichen Verkauf über amazon helfen kann, ist https://www.junglescout.com. Je nach Phase Deines Business könnte auch https://paykickstart.com für Dich hilfreich sein.

Passives Einkommen durch selbstgemachte Produkte

Bleiben wir noch einen Moment bei den physischen Produkten. Anders als beim Einkauf physischer Produkte (entweder beim Hersteller direkt oder über Großhändler) kannst Du Dir auch überlegen, ob Du bestimmte Produkte selber herstellen, zusammenstellen oder anfertigen kannst. Auch in diesem Fall ist das Vorgehen wichtig, zunächst einmal die Nachfrage zu ermitteln. Um passives Einkommen durch selbstgemachte Produkte generieren zu können, eignet sich vorwiegend die Verkaufsplattform Etsy, die auf den Kauf und Verkauf von handgemachten Produkten spezialisiert ist. Alternativen zu Etsy gibt es noch nicht wirklich, dennoch liste ich hier einige andere Anbieter auf, die jedoch in Größe und Reichweite (noch) nicht mithalten können:

https://www.productswithlove.de

https://www.amazon.de/Handmade-Produkte/b?ie=UTF8&node=9699311031

https://www.fairmondo.de

https://palundu.de

https://www.sugartrends.com/de

https://kayamo.eu/de

https://www.makerist.de

Passives Einkommen durch einen Online-Shop

Obgleich die Marktmacht von amazon dazu führt, dass sich immer weniger Shops am Markt halten können, da eine wachsende Zahl von Konsumenten zentral bei amazon einkauft, gibt es dennoch Produktarten, die sich über einen Online-Shop gut verkaufen lassen. Wer auch hier sofort denkt „oh, ein Online-Shop ist teuer, da brauche ich einen Investor, um einen Programmierer bezahlen zu können“, der irrt. Es gibt viele E-Commerce Fertiglösungen, die man mit einem Klick installieren kann (die empfehlenswerten Anbieter findest Du unter „Online-Shop“ im Kapitel „Website-Erstellung“). 

Eine super simple und schnelle Möglichkeit, passives Einkommen durch einen Online-Shop aufzubauen, bietet shopify.com. Hier kannst Du die Funktion oberlo.de aktivieren und unter zahlreichen Produkten auswählen. Mit Oberlo kannst Du sogenannte Dropshipping-Produkte in Deinen Shopify-Onlineshop importieren und diese direkt an Deine Kunden versenden lassen. Dropshipping kann mit “Streckenhandel” übersetzt werden. Beim Dropshipping kauft der Online-Händler seine Waren nicht vorab ein. Stattdessen verbleiben diese beim Großhändler, bis ein Kunde ein Produkt bestellt. Anschließend versendet der Großhändler die Ware direkt an den Kunden und der Verkäufer erhält eine vorher vereinbarte Provision. Dropshipping eignet sich oftmals für den Start, auf längere Sicht sind hier die Margen meist zu gering. Die über Oberlo hinzugefügten Produkte werden vom größten Dropshipper https://de.aliexpress.com bezogen. Oberlo hilft dabei, den Bestellprozess zu automatisieren, indem die App die Artikel und die Versandinformationen des Kunden zum AliExpress-Checkout hinzufügt. 

Da ca. 69 Prozent der Websitebesucher die Website ohne einen Kauf verlassen, sind weitere Marketingmaßnahmen wie beispielsweise das Retargeting von großer Bedeutung. Hilfreich ist es, beim Marketing die „Rule 7“ zu beachten. Diese Marketingregel besagt, dass ein Kunde im Durchschnitt sieben Kontakte mit einem Angebot braucht, bis er sich zu einem Kauf entschließt. Detaillierte Informationen zum Retargeting findest Du im Kapitel “Facebook Marketing für Dienstleister”.

Am Markt bestehende Shopify-Shops kannst Du hier erwerben:

https://exchangemarketplace.com

Der Wert einer Website wird oft mit 1 – 1,5 Mal Jahresumsatz beziffert. 

Weitere Informationen zum Website-Kauf findest Du in meinem Gründer-Workbook “Erfolgreich in die Selbstständigkeit“.

Passives Einkommen durch Affiliate

Passive Einnahmen über Affiliate Provisionen zu generieren, ist schwieriger geworden. Ein entscheidender Grund ist, dass die Suchmaschinenoptimierung heutzutage so komplex, schwierig und umfangreich geworden ist, dass man nicht mehr ohne Weiteres eine Themen-bezogene Website über SEO schnell und günstig auffindbar machen und über den Verkauf von Affiliate Produkten passive Einnahmen generieren kann. Aber soziale Netzwerke wie Facebook, Twitter, LinkedIn & Co. bieten neue, günstige Möglichkeiten der Traffic-Generierung. Meist musst Du aber in Deinem Marketing-Budget mit einkalkulieren, dass Du für qualifizierten Traffic bezahlen musst.

Mit diesen Affiliate-Provisionen kannst Du durchschnittlich rechnen:

Bei digitalen Produkten nicht weniger als 50%

Bei physischen Produkten zwischen 5 – 30%

Um passives Einkommen durch Affiliate Anbieter generieren zu können, empfehle ich Dir vor allem diese Anbieter:

https://www.digistore24.com

https://www.jvzoo.com

Passives Einkommen durch digitale Produkte 

Beim Generieren passiven Einkommens durch digitale Produkte ist die Markteintrittsbarriere sicher geringer als bei dem Verkauf physischer Produkte.  Zu den digitalen Produkten gehören zum Beispiel:

  • E-Books
  • Online-Kurse
  • Online-Coaching
  • Mitglieder-Seiten
  • Software
  • Mobile Apps

Die Erstellung eines digitalen Produkts ist einfacher als sich viele von Euch möglicherweise vorstellen.

Ein E-Book kannst Du selbst recht schnell schreiben, sofern Du bei dem Thema wirklich Kompetenz hast. Alternativ kannst Du ein E-Book auch von einem Ghost Writer schreiben lassen, was auf Plattformen wie https://www.textbroker.de oder https://www.content.de schnell und preisgünstig möglich ist. 

Das Buch kann über Vorlagen (Templates) mit Programmen von Apple-Pages, Microsoft Word oder Programmen wie https://www.canva.com erstellt werden.

Online-Kurse können dank zahlreicher Online Learning Plattformen ebenfalls schnell online gestellt werden. Kurs-Ideen kannst Du Dir über YouTube oder Anbieter wie Udemy holen. Auch hierbei kannst Du Nachfrage und Bedarf ermitteln und Ansatzpunkte zur deutlichen Verbesserung formulieren. Oder Du schaust Dir Erfolgsprogramme aus dem Ausland an und machst daraus Deine eigene deutschsprachige Version. 

Die Aufnahme eines Video-Kurses kannst Du meist schon sehr erfolgreich mit Deinem Smartphone machen. An Equipment brauchst Du nicht viel. Die Basics Deines Equipments findest Du in meinem Gründer-Workbook “Erfolgreich in die Selbstständigkeit“. Zudem findest Du dort auch alle professionelle Online-Anbieter zur erfolgreichen Vermarktung eigener Online-Kurse.

Fazit zum Thema “passives Einkommen aufbauen

Du hast zahlreiche Möglichkeiten erfahren, wie Du Dir passives Einkommen aufbauen kannst. Selbstverständlich gib es zahlreiche und immer neue Möglichkeiten, um nebenbei Geld zu verdienen. Auch über YouTube oder als Influencer lässt sich gutes Geld verdienen. Das wichtigste jedoch ist: Konzentriere Dich auf eine Sache zur Zeit. Fang nicht mehrere Projekte gleichzeitig ab, um „Deinen Erfolg zu sichern“ oder weil Du Dich langweilst. Die Wahrheit ist, dass nur durch einen strikten Fokus wir unsere Erfolgschancen erhöhen. Und dies gilt auch und gerade beim passiven Einkommen.

Gründer Workbook